Pfotenfreunde Malakasa-Oropos e.V.

Vorurteile

Vorurteile und erste Eindrücke – Wie Hunde aus dem Tierschutz wirklich sind

Es ist mir sehr wichtig, mit ein paar weitverbreiteten Vorurteilen bezüglich Hunden aus dem Tierschutz aufzuräumen. Natürlich gibt es viele Tiere mit einer erschreckenden Vergangenheit. Andere sind gleich in einem Shelter zur Welt gekommen oder als Welpen ausgesetzt gefunden worden und haben demzufolge keine äußerlichen Reize wie Straßenlärm, das Leben in Häusern oder brav an der Leine zu gehen kennengelernt. Sie sind im wahrsten Sinne des Wortes ein unbeschriebenes Blatt. Trotz alledem sind sie verhaltensunauffällig, neugierig, verspielt und sogar fröhlich und voller Übermut. Aber sie brauchen – wie jeder andere Hund auch – Erziehung, Zuverlässigkeit, ganz besonders aber Liebe und Geduld. Das Wichtigste in der neuen Umgebung ist Zeit, sich ohne Druck und Erwartungshaltung an ihr neues Zuhause gewöhnen zu dürfen.

Gesundheit und Herkunft – Mythen zu Krankheit und Zucht

Hunde, deren Herkunft und Eltern unbekannt sind, sind genauso oft oder genauso selten krank wie reine Zuchthunde mit „makellosem“ Stammbaum. Die Erkrankungen unterscheiden sich allerdings darin, dass reinrassige Hunde häufig aufgrund ihrer Züchtung genetische Defekte mitbringen – und diese sind von Menschen zu verantworten! Sogenannte „Straßenhunde“ hingegen leiden aufgrund ihrer Lebensumstände häufig unter Parasiten oder Mittelmeerkrankheiten, die aber fast immer sehr gut zu behandeln und vollständig heilbar sind.

Erziehung und Lernfähigkeit – Sind Straßenhunde schwer zu trainieren?

Ein weiterer Irrglaube ist, dass Straßenhunde schwer zu erziehen sind. Hunde lernen ihr ganzes Leben lang. Je nach Charakter und Veranlagung lernen sie schneller, sind neugierig und sehr intelligent. Andere hingegen – nennen wir es gemütlich – brauchen mehr Zeit, ein Kommando zu erlernen. Aber auch beste Zuchthunde können aufgrund menschlichen Fehlverhaltens problematische Eigenschaften entwickeln. Wie sonst wäre es zu erklären, dass Hundeschulen überfüllt sind und meist von Rassehunden beziehungsweise deren Haltern frequentiert werden? Wie oft hört man, daß sich ihre Halter überfordert fühlen?

Bindung und Vertrauen – Wie entsteht eine innige Beziehung?

Viele Menschen haben die Befürchtung, dass es Straßenhunden schwerfällt, eine innige Bindung zu ihrem neuen Besitzer aufzubauen. Meist ist genau das Gegenteil der Fall. Die Dankbarkeit und Liebe dieser Tiere ist mit Worten nicht zu beschreiben. Es mag sein, dass ein misshandeltes Tier etwas länger braucht, wieder Vertrauen aufzubauen. Die Sehnsucht nach Zuwendung und Zugehörigkeit überwindet in der Regel schon bald jede Furcht und lässt Misstrauen zu Menschen vergessen und überwinden.

Chancen und Wertschätzung – Warum auch Streuner eine zweite Chance verdienen

Es gibt so unendlich viele wundervolle Hunde, die einfach nicht das Glück hatten, als reinrassiger Zuchthund eine Familie zu finden. Dennoch sind sie genauso wertvolle Lebewesen! Es gibt unzählige Streuner, junge, alte, kleine oder große. Bitte geben Sie diesen Tieren eine Chance auf ein besseres, würdevolles Leben. Ihr Lohn dafür wird ein treuer Begleiter sein, der für Sie durchs Feuer geht!